1967er Mercury Cougar

Mercury Cougar

Mad Merc

1967er Mercury Cougar
Mit dem 1967er Cougar hatte Mercury ein Gegenstück zum Ford Mustang auf dem Markt gebracht.

Den hier gezeigten 1967er Cougar hat Mark Klemke aus dem westfälischen Unna im Rahmen eines Roadtrips in der Nähe von Seattle, Washington gefunden und gekauft. Hört sich nach einem ziemlich ausgefallenen Urlaubsouvenir an? Ist es im Prinzip auch, wobei es sich bei dem Mercury aber keinesfalls um einen Zufallsfund handelt. Denn der Kauf eines Autos, war fester Bestandteil des Plans für einen von Mark zusammen mit einem guten Kumpel absolvierten Trip durch den Nordwesten der USA.

Nicht warten, bis irgendwo am Wegesrand etwas steht, sondern gezielt suchen, lautete die Devise. Weshalb Mark, in den Staaten angekommen, sogleich online aktuelle Fahrzeugangebote abrief. Und da war er dabei, jener Cougar aus dem 1967er Jahrgang, mit dem die Produktion des nach dem Berglöwen (engl. Cougar) benannten über mehrere Generationen gebauten und dabei in unterschiedlichen Marktsegmenten positionierten Modells, eingeläutet wurde. Auf einen Käufer wartete der Mercury nördlich von Seattle. “Kontakt aufgenommen, Termin für sofort vereinbart, und los ging die Reise“, erzählt Mark und berichtet weiter: “Es war ‘Love at first Sight‘. Ich hab ihn gesehen und wusste, ich nehme ihn mit nach Deutschland. ‘Wenn Du ihn nicht nimmst, dann kaufe ich ihn.‘ versuchte mein Buddy kaum zu intervenieren.“

1967er Mercury

Mit der dem ein oder anderen vielleicht vertrauten Redensart “Good from far, but far from good“, bringt Mark den Zustand des Wagens, der jahrelang in einer Garage gestanden hatte, auf den Punkt. Der Innenraum war eine Katastrophe: kein Teppich und total zerbröselte Reste der originalen Dämmmatten sowie jede Menge Staub und Dreck. “Egal, das lässt sich alles instand setzen“, dachte sich Mark, der von Beruf Softwareentwickler ist, aber auch bezüglich Arbeiten an US-Cars Erfahrungen hat, besaß er in der Vergangenheit doch bereits einen 1967er Chevrolet El Camino und 1970er Chevrolet Chevelle sowie 2009er Ford Mustang GT.

CougarEs folgte eine kurze Probefahrt, bei der nach dem bloßen optischen Abchecken diverser weiterer Probleme identifiziert werden konnten. Der Vergaser und die Zündung waren offensichtlich nicht richtig eingestellt. Der 4,7-Liter-V8 lief gefühlt auf vier Zylindern. “Egal das passt schon, ein paar neue Teile und der fährt ordentlich,“ lautete Marks Diagnose als er in die Verhandlungen zum Kauf einstieg. Der Verkäufer war recht unkompliziert, so dass man sich schnell handelseinig wurde. Was dann äußerst nett besiegelt wurde. “Der Mann fand uns so sympathisch, dass wir den gesamten Abend mit ihm

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Cougar
Der Berglöwe auf der Lenkradnabenabdeckung zeigt, woher der Cougar seinen Namen hat.

und ‘Mom‘ verbracht haben. Obendrein wurden wir zu einen köstlichen Steak vom Grill und einem kalten Snack eingeladen“, blickt Mark zurück und erzählt, dass das Ganze noch durch die Einladung auf das Grundstück eines Mustang-verrückten Freundes des Verkäufer vervollständigt wurde. Das Anwesen entpuppte sich als Museum mit diversen Ponys und anderen Fords in unterschiedlichsten Zuständen und Restaurationsphasen.

1967er Mercury Cougar
Marks Cougar ist mit einem 4,7-Liter-V8 ausgestattet – Erhältlich waren Varianten bis zu 7 Litern.

Roadtrip mit dem Cougar

Nach dem überaus gelungenen Auftakt folgte der geplante Roadtrip. Zu dem der Besuch von Autotreffen, Schrottplätzen, Auktionen, Quartermile-Rennen und Fahrten auf Highways durch atemberaubende Landschaften gehörten. “Dem Cougar habe ich aufgrund seiner Optik und der verrückten Geschichte zum Kauf den Namen ‘Mad Merc‘ gegeben“, erklärt Mark, der sich freut dank seiner eigenen Arbeit den Mercury wieder auf die Straße gebracht zu haben. Bis dorthin war es aber ein weiter Weg, da die Instandsetzung satte zwei Jahre in Anspruch nahm. Unter anderem wurden die zwei Jahrzehnte alten Reifen ersetzt, neue Teppiche verlegt, ein Edelbrock-Vergaser montiert, die Zündung sowie Bremsanlage überholt, neue Stoßdämpfer verbaut und auch die Lagerung des Fahrwerks komplett erneuert. So gerüstet fährt Mark den Cougar gelegentlich, wobei etwa 750 Kilometer im Jahr zusammenkommen. Sehr gerne nimmt er an Meetings und Ausfahrten teil. Die Chancen ihn bei einem der Events mit dem ‘Mad Merc‘ zu treffen stehen gut. Denn obwohl er ja bereits mehrfach seine amerikanischen Untersätze gewechselt hat, versichert er: “Ich behalte meine Autos längere Zeit …“

1967er Mercury Cougar – Technische Daten

Motor: OHV-V8,  289 ci,  4735 ccm, 129 PS bei  4400 U/min, 382 Nm bei 2400 U/min, Bohrung x Hub in mm: 101,6 x 72,9, Verdichtung: 9,3:1, 650-cfm-Edelbrock-Vergaser
Auspuff: Serie mit Flowmaster-Schalldämpfern
Kraftübertragung: Ford-C4-3-Stufen-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb
Vorderachse: Einzelradaufhängung, Querlenker, Schraubenfedern, Stabilisator
Hinterachse: Starrachse, Blattfedern
Bremsen: Ford-Scheibenbremsen
Räder: Cragar in 14 x 7“
Reifen: Cooper Cobra in 215/60-R14 (vorne), 225/70-R14 (hinten)
Sonstiges: Teppich erneuert, Radio/Cassetten-Kombination

Text: Michael Stein
Fotos: Ulrich Hoelzel

Old but Gold! Das Feature erschien in der Printausgabe der CHROM & FLAMMEN 09/2022.

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