1969er Mustang Mach 1

Mustang Mach1

From woman to woman

Immer in der Hand einer Lady: 69er Mustang Mach 1 in tollem Originalzustand

Grundsätzlich ist ein Mustang Mach 1 keine reine Frauensache. Doch in diesem ganz speziellen Fall begeisterte der Wagen sowohl die (amerikanische) Vorbesitzerin als auch die aktuelle (österreichische) Besitzerin. So oder so: Die beiden Frauen haben Geschmack, denn dieser Mustang ist ein echtes Schmuckstück.

Mustang Mach 1
Gegenüber den Vorgängern fiel die dritte Mustang-Generation größer, aber auch noch „angriffslustiger“ aus.



Seit 2014 gehört der sportliche Ford zu Victoria Mayr aus Bad Wimsbach, wo er seit 2021 in einer eigens für ihn – und für den 1969er Buick von Victorias Partner Fritz – erbauten Doppelgarage steht. “Es ist für uns beide sehr wichtig, unsere Cars direkt an der Wohnadresse zu wissen, so können wir ihnen fast täglich einen – wenn auch nur kurzen –Besuch abstatten“, sagt Victoria und fügt schmunzelnd hinzu: “Auch unser 17 Monate alter Sohn weiß bereits den blubbernden V8-Sound zu schätzen, und so fungieren die Autos des öfteren als Einschlafhilfe.“

Ford Mustang
Vielleicht einer der coolsten Mustangs, mit Sicherheit einer der begehrtesten.

Doch wie und wo fand sie ihren Mustang? Nach ausgiebiger Recherche sowie langer Suche auf einer US-amerikanischen Website bekam Victoria nach Eingabe von Suchparametern wie „Baujahr 1969“, „Manual Transmission“ und „Matching Numbers“ einen richtig guten Treffer. Es folgte die Kontaktaufnahme in die Staaten, anschließend kam es zu einem Video-Call, in dem viele der (vorbereiteten) Fragen geklärt werden konnten. “Nach Auskunft der Besitzerin erfüllte der Wagen alle mir wichtigen Kriterien“, erinnert sich Victoria. Ein anschließender reger Schriftverkehr endete mit dem Verkauf des Mustang nach Österreich. Bis dahin war viel Vertrauen auf beiden Seiten gefragt, was bei einem privat organisierten Fahrzeugverkauf und der damit verbundenen Verschiffung immer unabdingbar ist. Zur Absicherung des Geschäftes wurde zudem eine detaillierte Begutachtung des Wagens in Auftrag gegeben, denn “eine eigene Vor-Ort-Besichtigung hätte definitiv den Kostenrahmen gesprengt“. Schließlich bekam Victoria einen zehnseitigen Bericht, Hunderte Detailfotos und sogar ein Video des Mustang, um ihre Entscheidung abzusichern.

Warum sich die Vorbesitzerin von einem so tollen Auto trennte? Der Grund ist nachvollziehbar und bewegend: Die Dame war zuvor an Brustkrebs erkrankt und nahm nach ihrer Genesung an der „Pink Ribbon Lottery“ teil, welche speziell für Brustkrebspatientinnen ins Leben gerufen wurde. Im Zuge dieser Lotterie gewann sie einen nagelneuen Ford Mustang als „Pink Ribbon Edition“. Natürlich hatte sie zu diesem Wagen ein ganz besonderes Verhältnis, und weil nur einer von beiden Mustangs bleiben konnte, entschied sie sich letztlich für den Neuwagen.

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Doch auch für seine neue Besitzerin ist der 69er Mach 1 eine Herzensangelegenheit. Gründe dafür gibt es viele. Neben emotionalen Aspekten sowie der Optik und dem Sound sind auch der Zustand und die Seltenheit des Wagens etwas Besonderes. Bis auf seinen Lack, der ursprünglich nicht “Wimbledon White“, sondern „Lime Gold“ war, präsentiert sich der Mustang im Originalzustand. Und mit der Kombination von Windsor-V8 und manueller Schaltung lief er nur 9.167 Mal vom Band.

Auslauf bekommt der Mustang bei Victoria auch reichlich: “Wir cruisen gerne und viel. Nicht nur bei klarem Himmel und Sonnenschein. Da wir unsere Schätze immer zur Hand haben, werden auch gerne kleinere Fahrten wie Einkäufe mit ihnen erledigt.“

Ford Mustang Mach 1
Mit Zubehörteilen veredelt, aber der Motor ist – genau wie das Getriebe – „numbers matching“.

Gut zu wissen, dass eine automobile Ikone wie dieser Mach 1 auch weiterhin von kundiger Hand bewegt werden wird.

Text: Bernd Bartels
Fotos: Frank Schwichtenberg

 

 

Technische Daten:

Typ: Ford Mustang Mach 1 Fastback

Baujahr: 1969
Motor: 351-4V-V8 (matching numbers), 5,8 Liter, Vierfachvergaser, ovaler Luftfilter, Shelby-Ventildeckel, Edelstahl-Doppelrohrauspuffanlage mit Magnaflow-SS-Dämpfern und Cen/Off-Satin-Vorschalldämpfern, Leistung: ca. 242 PS
Getriebe: 4-Gang-“Wide Ratio“-Schaltgetriebe mit Hurst Shifter (matching numbers)
Fahrwerk: vorne Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern und Öldruckdämpfern, hinten Starrachse mit Blattfedern und Öldruckdämpfern, Achsübersetzung 3,25:1
Bremsen: vorne Scheiben-, hinten Trommelbremsen
Felgen: Magnum 500, 15 Zoll
Reifen: BF Goodrich “Radial T/A“, vorne 215/70 R15, hinten 235/70 R15
Karosserie: zweitüriges Coupe, Originalzustand, nicht-funktionale Lufthutze (mit Blinker-Kontrollleuchten) und Schnellverschlüsse an der Motorhaube, Heckfenster-Jalousie, mattschwarzer Spoiler am Kofferraumdeckel, Neulackierung in “Wimbledon White“
Interieur: Hi-Back Bucket Seats, Hurst-Schalthebel, zusätzliche Armaturen an der Lenksäule für Batteriespannung, Wassertemperatur und Motordrehzahl

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