Laster Liebe // Pickup Special

Dodge Power Wagon

Keep on Truckin‘ – 10 der coolsten US-Pickups

In Europa spielen Leicht-Lkw mit offener Ladefläche im nichtkommerziellen Bereich kaum eine Rolle. Anders in den Vereinigten Staaten: Dort bevorzugen auch viele Privatleute Pickups. Als Beispiel seien hier die Modelle der Ford F-Series genannt, die seit mehr als 35 Jahren die meistverkauften Fahrzeuge der USA sind. Wir stellen zehn Highlights und Raritäten aus dem Pickup-Segment vor.

Dodge Power Wagon1954er Dodge Power Wagon

Von 1946 bis 1968 bot Dodge den Power Wagon der Serie W300 in den USA an, auf Exportmärkten noch deutlich länger. Von vornherein wirkte der 3/4-Tonner ziemlich „oldschool“, was daran lag, dass es sich um die zivile Variante der seit 1940 eingesetzten WC-Series-Militär-Trucks handelte. Auch die Technik war ziemlich archaisch, aber robust: Bis zum Produktionsende wurde in den ausschließlich mit Allradantrieb gelieferten Pickups ein Seitenventil-Reihensechszylinder verbaut. Bei der Mecum-Auktion in Indianapolis Mitte Mai 2019 erzielte dieser Power Wagon einen Verkaufspreis von 93.500 Dollar.

Ford F-11948er Ford F-1

Den Urahn der heute so erfolgreichen F-Series-Pickup-Familie präsentierte Ford zum Modelljahr 1948 in Form des F-1. Es handelte sich um eine vollständige Neukonstruktion, die sich durch eine einteilige Frontscheibe sowie ein aufgeräumtes Design auszeichnete. Technisch beschritt Ford mit dem F-1 ebenfalls vollkommen neue Wege: Im Gegensatz zum Vorgänger basierte er nicht auf einer Pkw-Konstruktion, sondern war von Grund auf als Leicht-LKW konzipiert. Flathead-Sechszylinder mit 226 oder 239 ci und 95 beziehungsweise 100 PS sorgten gemütlich, aber verlässlich für Vortrieb.

Chevrolet Cameo1955er Chevrolet Cameo

Beim Cameo kam es nicht allein auf den Nutzwert an – für Pickups damals ungewöhnlich. Dank einiger cleverer wie kostengünstiger Maßnahmen wirkte der Truck deutlich Pkw-ähnlicher: An die serienmäßige Ladefläche wurden Verkleidungen aus Fiberglas angesetzt und mit Rückleuchten im Stil der Chevy-Personenwagen versehen. Außerdem bekam der Cameo serienmäßig Chromstoßstangen und Radkappen vom Bel Air. Die Motorisierungen entsprachen dem Standardmodell und reichten vom Basis-Sechszylinder bis hin zum 265-ci-V8 mit 145 PS. Bereits 2013 versteigerte Mecum dieses Exemplar in Monterey für 43.000 Dollar.

Studebaker Champ1963er Studebaker Champ

Studebaker fällt einem sicher nicht als erstes ein, wenn es um Pickups geht – dabei hatte das Unternehmen bereits seit den 1930er Jahren einen PKW-basierten Leichtlaster im Programm. Der von 1960 bis 1964 produzierte Champ lässt keinen Zweifel an seiner Herkunft, er wirkt dem Lark Sedan wie aus dem Gesicht geschnitten. Der Champ bot neben einer breiten Motorenpalette einige Innovationen, wie etwa ein Schiebefenster in der Kabinenrückwand und ein Ladebett aus Fiberglas. Dieses 1963er Modell mit 259-ci-V8 kam bei der Mecum-Auktion in Kissimmee 2015 für schlappe 5.250 Dollar unter den Hammer.

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Custom Sports Special1964er Dodge Custom Sports Special

Mit dem „Custom Sports Special“-Paket griff Dodge den Performance-Pickups der 1990er Jahre in vielen Punkten vor. Das kurz „CSS“ genannte Paket war für die Halb- und Dreivierteltonner  lieferbar und umfasste Einzelsitze aus dem Dodge Dart und eine Mittelkonsole aus dem Polara. Hinzu kam ein handgefertigter Bodenteppich. Außen gehörten Chromstoßstangen und Rennstreifen zur Ausstattung. Richtig spannend wurde es, wenn das CSS-Package mit dem „HPP“-High-Performance-Package kombiniert wurde: Dann steckte nämlich ein 426-ci-Wedge-Head mit 365 PS unter der Haube.

1972er GMC C2500 Sierra

GMC ist bei GM traditionell für LKW und Busse zuständig. Da darf ein Pickup nicht fehlen, auch wenn dieser weitgehend mit dem entsprechenden Chevy identisch ist. Optisch ist die GMC-Variante an den Doppelscheinwerfern zu erkennen, die gut zum kantigen Auftritt des Dreivierteltonners passt. Die Sierra Grande Ausstattung stand ab 1972 an der Spitze der Palette und enthielt zum Beispiel eine schicke Zweifarblackierung. In den Modelljahren 1967 und 1968 gab es die GMC-Pickups noch mit einem divisionsspezifischen 305-ci-V6, der später zugunsten von Chevrolet-Motoren mit sechs oder acht Zylindern entfiel.

Jeep Comanche1986er Jeep Comanche

Pickups stellen eine interessante Abwechslung im Jeep-Programm dar, sind sie doch seltener als die  offenen oder geschlossenen SUV-Versionen. Auch von der beliebten XJ-Baureihe fertigte Jeep eine Pickup-Ausführung, den Comanche MJ. Von 1985 bis 1987 produzierten zunächst AMC und später Chrysler den Comanche in einer erstaunlichen Anzahl von Varianten: Es waren Ausführungen mit Heck- oder Allradantrieb, langer oder kurzer Ladefläche und Motorisierungen vom Vierzylinder-Diesel bis hin zum Sechszylinder mit 242 ci lieferbar. Der Kunde hatte zudem je nach Ausführung die Wahl zwischen Schaltgetriebe und Automatik.

F-150 Lightning1995er Ford F-150 Lightning

„Mustang GT mit Ladefläche“ nannte Ford den F-150 Lightning, der vom „Special Vehicle Team“, der konzerneigenen Abteilung für Hochleistungs-modelle, entwickelt wurde. Der F-150 mit kurzer Ladefläche und XLT-Ausstattung diente als Grundlage. Die SVT-Ingenieure verpassten dem Lightning einen 351-ci-V8, der nach allen Regeln der Kunst von den Kolben bis zu den Köpfen frisiert wurde und so 240 PS erreichte. Auch das Automatikgetriebe wurde angepasst und das Fahrwerk optimiert, um dem Lightning zu einer ausgewogenen Performance zu verhelfen. Coole Aluräder, ein lackierter Grill und ein spezieller Frontspoiler machten das Paket perfekt.

Dodge RAM SRT102004er Dodge RAM SRT10

Während die technischen Daten des Ford F-150 Lightning seinerzeit durchaus beeindruckten, verblassen die Werte angesichts der brachialen Power des Dodge RAM SRT10: Satte 500 PS leistete das 505-ci-Triebwerk, das aus der damals brandneuen zweiten Viper-Generation übernommen wurde. Das maximale Drehmoment von 712 Nm half, den 2,3 Tonnen schweren Pickup in nur 5,3 Sekunden aus dem Stand auf 97 km/h zu beschleunigen. Erst bei 237 km/h war die Höchstgeschwindigkeit erreicht, was den Dodge RAM SRT 10 zum schnellsten Pickup der Welt machte. Von 2004-2006 wurden insgesamt 9.527 Stück gebaut.

Cadillac Escalade EXT2013er Cadillac Escalade EXT

Bevor Cadillac zum Modelljahr 2001 den Escalade EXT herausbrachte, waren die einzigen Pickups der Marke Sonderaufbauten, die für Bestattungsfirmen gefertigt wurden, um Trauerkränze und Blumengestecke zu transportieren. Der Escalade EXT präsentierte sich mit seiner variablen Ladefläche dagegen äußerst lebendig: Der untere Teil der Trennwand zwischen Kabine und Ladebett ließ sich umklappen, sodass auch besonders lange Güter transportiert werden konnten. Zum Modelljahr 2007 wurde der Escalade EXT wie seine Geschwister mit geschlossenem Gepäckraum komplett erneuert und war jetzt mit einem 6,2-l-V8 mit 403 PS erhältlich.

Text: Frank Mundus
Fotos: Archiv, Hersteller, Mecum Auctions (3)

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